Was für ein Knallstart für Uwe Koschinat als Trainer von Rot-Weiss Essen. Sein erstes Spiel war sofort das Kellerduell in der 3. Liga beim VfL Osnabrück. 90 Minuten gegen das Team, das er selber noch bis September 2024 trainierte.
Dementsprechend groß war die Anspannung, waren die Emotionen beim 2:0 (1:0) für den VfL, der nach diesem Dreier wieder lebt, während die Lage für RWE immer brenzliger wird.
Die Ausgangslage für Koschinat war schon vor der Begegnung bescheiden. Denn neben den feststehenden Ausfällen Nils Kaiser, Ekin Celebi, Manuel Wintzheimer, Tobias Kraulich und José Enrique Rios Alonso fielen kurzfristig auch noch Ahmet Arslan, Torben Müsel und Kelsey Owusu aus.
Koschinat musste auf acht Mann verzichten und fünf Wechsel im Vergleich zum 0:3 gegen den TSV 1860 München zuletzt vornehmen. Das wirkte sich auf dem Platz optisch nicht aus.
Denn RWE war im ersten Durchgang vor 15.158 Zuschauern gegen eine komplett verunsichert wirkende Heimmannschaft die bessere Elf. RWE hatte den ersten Abschluss, RWE hatte nach 45 Minuten 12:3-Torschüsse, mehr Ecken, mehr Ballbesitz und mehr gewonnene Zweikämpfe.
Das doppelte Problem: Die Offensive lieferte wieder einmal nicht. Jeder letzte Ball gegen die Maurermeister des VfL wurde vergeben, jede letzte Konsequenz wurde vermisst. Und die Osnabrücker kamen einmal nach vorne und trafen.
RWE: Golz - Eitschberger (84. Voufack), Schultz, Kourouma, Brumme - Kaparos, Moustier (84. Berisha) - Safi, Eisfeld (72. D´Haese), Boyamba - Vonic (72. Doumbouya)
VfL Osnabrück: Jonsson - Amoako, Karademir, Wiemann - Ajdini, Tesche (71. Gyamf), Gnaase - Niehoff (91. Conus), Kehl (71. Kayo), Simakala (65. Müller) - Engelhardt (65. Zwarts)
Tore: 1:0 Gnaase (16.), 2:0 Ajdini (99.)
Zuschauer: 15.158
Gelb-Rot: Kourouma (94.)
Schiedsrichter: Cristian Ballweg
Und das nach 16 Minuten. Der Ball kam in die Mitte, dort umkurvte Dave Gnaase Essens Kourouma und schoss den Ball unter die Latte zur Führung für den VfL, der zur Pause ein 1:0 auf der Anzeigentafel stehen hatte, niemand wusste warum.
Nach dem Wechsel versuchte der VfL etwas mehr am Geschehen teilzunehmen, trotzdem hatte RWE ein optisches Übergewicht - und immer wieder Halbchancen.
Die größte Gelegenheit hatte aber Osnabrück. Der kurz zuvor eingewechselte Marcus Müller schoss aus etwas zu spitzem Winkel am Essener Tor vorbei (66.).
Und RWE? Die wollten, aber sie konnten nicht. Es gab keine große Möglichkeit mehr zum Ausgleich. Nur noch einen Platzverweis. Nach einem Gerangel in der Nachspielzeit gab es Gelb-Rot für Kourouma - eine völlig überzogene Entscheidung nach einer Schauspieleinlage von Müller.
Kurz danach der nächste Nackenschlag. Denn die Osnabrücker bekamen noch einen Elfmeter, den verwandelte Bashkim Ajdini zum 2:0-Endstand.
Dann war Schluss - RWE bleibt auf einem Abstiegsplatz. Die Essener warten seit mittlerweile 303 Minuten auf einen eigenen Treffer. Für den VfL war es erst die zweite Partie in der ganzen Saison, wo sie ohne Gegentreffer blieben.
Weiter geht es für den VfL Osnabrück am Sonntag (22. Dezember, 16:30 Uhr) beim SC Verl. RWE spielt am Samstag (21. Dezember, 14 Uhr) zu Hause gegen die U23 des VfB Stuttgart.